In unserem Leben sind wir überwiegend mit anderen Menschen verbunden und stehen mit ihnen mehr oder weniger eng in Beziehungen. Dabei geht es nicht nur um Paarbeziehungen. Es geht auch um die Beziehungen am Arbeitsplatz, im Business und im sozialen Umfeld. Unser Leben ist ohne Beziehungen schwer vorstellbar und doch lebt jeder Mensch seine Beziehungen auf ganz unterschiedliche Weise.
So wie du in Beziehung zu anderen Menschen bist und dein Verständnis von Beziehung lebst hat dies unter anderem etwas mit deinem eigenen Familien- und Ahnensystem zu tun.
Aus meinem Wirken heraus bin ich mir sicher, dass wir nicht nur Probleme in Beziehung durch und mit unserem Familien- und Ahnensystem heilen können. Fast alle Schwierigkeiten, Probleme, Muster, Glaubenssätze und Traumata können auf das System zurückgeführt werden und finden dort ihren Ursprung. Genauso auch die positiven und stärkenden Verhaltensweisen und Eigenschaften. Es sind nicht nur die Themen der Eltern, es sind am Ende auch die Themen aller lebenden und verstorbenen Menschen der Generationen vor uns.
Gehst du den Weg der Heilung deines Familiensystems mit Fokus auf Beziehungen, hast du die Chance, dass sich diese automatisch in deinem Leben positiv verändern können.
Deshalb gehe vorab mal dieser Frage nach:
Was für eine Rolle und/oder Identität lebst du in deinen Beziehungen?
Es ist ein sich wiederholendes Problem, vor allem in Paarbeziehungen, mit einer hochemotionalen Auseinandersetzung zu einem bestimmten Diskussions- oder Streitthema.
Das gegenseitige Triggern durch die eigenen Verletzungen aus der Kindheit der Betreffenden spiegelt einmal die verletzten inneren Kinder wieder und stellt damit auch die Verbindung zum Gelernten aus dem jeweiligen Familiensystemen her. (Hier kannst du mehr über das verletzte innere Kind erfahren)
Für beide Parteien ist es unmöglich eine konstruktive Lösung auf der erwachsenen Ebene zu finden.
Die Gefühle, meist auf beiden Seiten, werden als ungeliebt und nicht gesehen werden wahrgenommen. Hinzu kommt die Angst verlassen zu werden. Oft sprechen Beteiligte von einem Gefühl existenzieller Bedrohung. Das Tragische daran ist die Erkenntnis, dass der gegenüberstehende Mensch nur ein Spiegel ist und aufzeigt was aus dem eigenen Familien- und Ahnensystem nicht gelernt und dann durch dieses übertragen wurde.
Diese Mechanismen bleiben oft sehr lange unentdeckt und im Unterbewussten abgespeichert.
Aber es geht nicht nur um den Umgang zwischen den Eltern/den Bezugspersonen und ihren Kindern. Die Eltern/Bezugspersonen sind für ihre Kinder große Vorbilder im Alltag. Sie bringen ihnen durch ihre Verhaltensweisen bei, was ihre Beziehungswerte sind und wie sie diese im Alltag umsetzen. Wie sich Beziehung dann im Alltag gestaltet, ist der Schlüssel wie die Kinder als Erwachsene ihre Paar- oder soziale Beziehungen selbst umsetzen und leben.
Wenn wir ein bestimmtes Beziehungsthema noch nicht gelernt haben kann es sein, dass sich dieses bestimmte Thema ständig wiederholt oder ein ähnlicher Persönlichkeitstyp immer wieder auftaucht. Dabei entsteht ein Dilemma. Vor allem in Paar- und sozialen Beziehungen scheinen wir dann immer wieder die "falschen" oder nicht passenden Menschen anzuziehen.
Wie sieht meine Arbeit mit Klientinnen diesbezüglich aus?
In der Praxis arbeite ich zusammen mit meiner Klientin und ihrem Familien- und Ahnensystem.
Dazu braucht es keine face-o-face Sitzungen mit den einzelnen Familienmitgliedern der Klientin. Vorab arbeite ich mit ihr gemeinsam an meinem Family Compassion Chart. (Hier mehr zum Thema)
Damit bekommt jedes Familienmitglied meiner Klientin einen Platz in ihrem System. Sie bekommt dazu ein Briefing von mir und genug Zeit zum Erstellen des eigenen Family Charts.
Der selbst erstellte psychologische Stammbaum begleitet die Klientin auch nach dem Prozess durchs Leben und kann immer wieder als Heilungstool für andere Fragestellungen und Familienthemen genutzt werden.
Aus dem Family Campassion Chart heraus kann dann das Beziehungsverhalten, die verschiedensten Muster in Beziehungen und auch der Frage nachgegangen werden, wie die Familienmitglieder durch die vielen Generationen (Paar)Beziehungen prinzipiell gelebt haben.
Die lebenden und verstorbenen Familienmitglieder decken dann oft das angesprochen Thema auf.
Genauso verhält es sich mit den Emotionen und Gefühlen der Beziehungsthematik.
Wo stecken diese im System fest und welche Menschen haben vielleicht ähnliche Gefühle und Emotionen erfahren? An welchen Stellen des Systems kann ein Mangel aufgedeckt werden und welche Menschen habe vielleicht auch Beziehung abgelehnt, um nicht enttäuscht oder verletzt zu werden. Auch die Frage nach der Rolle des Mannes und der Frau (Vater- und Mutterrolle) oder der männlichen und der weiblichen Energie (nicht geschlechtsbezogen) sind wichtige und gängige Fragen geworden.
Um das Thema der Emotionen und der Gefühle durchlässiger werden zu lassen, stelle ich immer wieder diese wichtige und teils paradoxe Frage:
Sind es DEINE Emotionen und Gefühle oder spürst du eher, dass sie NICHT zu dir gehören? Vielleicht zu einem anderen Menschen aus deinem System?
Gerade in der Beziehungsthematik lautet die Antwort oft, dass es sich gefühlt nicht um die eigenen Emotionen und Gefühle handelt. Damit wird sehr deutlich, dass diese Antwort ein Hinweis darauf ist die wahrgenommenen Emotionen und Gefühle bei den Menschen im Familiensystem zu suchen.
Ein nächster wichtiger Schritt ist dann, bewusst diese Emotionen und Gefühle an die Menschen zurückzugeben zu denen zu gehören. Dafür bewegt sich die Klientin durch mehrere praktische Übungen, wie die Aufstellungsarbeit, Bodenanker setzen, Durchschneiden von energetischen Stricken und Schnüren, Erd- und Körperübungen.
Alle Themen, die zwischen zwei Menschen in Beziehung stattfinden sind meist ein Abbild des eigenen Familiensystems.
Und das beinhaltet auch Beziehungen, die am Arbeitsplatz oder im Business stattfinden. Dabei bewegen wir uns emotional und im übertragenden Sinn unentwegt im Kreis von Eltern/Bezugspersonen und Kindern. Allein diese Tatsache löst bei Klientinnen einen unglaublichen Aha Effekt aus.
Es geht am Ende meist ununterbrochen um das Aufdecken der Spiegelungen aus dem Familien- und Ahnensystem.
In der Familien- und Systemtheorie wird davon ausgegangen, dass wir Gefühle, Muster, Glaubenssätze, Handlungsweisen übernommen haben, die sich auch in unseren Genen wiederfinden lassen. Genau deswegen ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Familien- und Ahnensystem nicht nur wertvoll sondern auch sinnvoll im Hinblick auf die eigenen Veränderung.
Oft haben die Klientinnen einen großen Respekt und fast schon Angst sich dem eigenen System zu stellen. Sie haben dabei Vorstellungen von der Arbeit und dem Prozess, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Es ist für den Prozess nicht wichtig, dass sich Klientinnen face-to-face den einzelnen Familien Mitgliedern stellen. Es ist ebenso unwichtig, der Familie vollkommen zu vergeben. Wenn die Vergebung authentisch und wahrhaftig auf der Herzebene funktioniert und stattfinden kann, um so besser.
Heilung ist im ganz eigenen Prozess ohne die Familie möglich. Und sie ist auch möglich ohne in die Tiefe der Traumata abzutauchen.
So oder so wird energetisch durch die Arbeit des Indexklienten/In auf der Ebene der Familie Veränderung stattfinden.
In meiner eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema meiner Familie und Ahnen habe ich eine unglaubliche Akzeptanz für meine Geschichte und die schmerzhaften Erfahrungen meiner Eltern und ihren Eltern gespürt.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Diese Akzeptanz und das Sehen meiner Eltern haben in mir ein unglaubliches Mitgefühl, eine Dankbarkeit und ein Stück Demut für meine Familie ausgelöst und das ohne Schuldzuschreibungen wer welche Fehler in der Vergangenheit gemacht hat.
Dabei geht es eben nicht nur um mich selbst. Es geht dabei auch um die Generationen vor und nach mir.
Je mehr wir in das Mitgefühl für die Geschichte unserer Familie und Ahnen gehen desto mehr können wir uns und die anderen aus dem Herzen heraus heilen. Und dabei müssen wir nicht alles akzeptieren, was wir an schmerzhaften Erfahrungen und Traumata erlebt haben.
Mit dieser Sicht auf die Dinge erfahren wir ganz viel über uns selbst. Wer wir sind und woher wir kommen. Im besten Fall können wir uns als Teil der Familie sehen und gleichzeitig auch als die souveränsten Frauen unserer Familien- und Ahnenlinie.
Im weiteren Sinne geht es dabei um die eigene Identität, das Leben der eigenen Wahrheit und Authentizität und wie wir uns mit diesen Werten vertrauensvoll in der Welt bewegen.
Ich habe vor lange Zeit von einem Systemischen Familientherapeuten diese Zeilen gelesen:
„Wenn sich nur ein Mitglied in meiner Familie verabschiedet hätte (durch frühzeitigen Tod oder durch die Entscheidung gegen das Leben), dann wäre die Familienkette durchbrochen und ich wäre jetzt nicht auf der Welt.“
Durch diesen Satz wird noch einmal die Kraft und die Stärke eines Familiensystems klar und spürbar.
Ganz abgesehen davon bin ich mir sicher, dass wir uns energetisch/karmisch unsere Familie aussuchen. In dieser Familie geht es dann um einen besonderen Lebensauftrag und mit diesem sollen wir eine bestimmte Lernaufgabe erfüllen.
Wenn du dich mutig deinem Thema der Beziehung stellst dann machst du diese Arbeit nicht nur für dich sondern auch für dein ganzes System.
Und dies ist nicht nur als das unglaublich Große und Ganze zu sehen.
Es geht eher um das Bewusstsein welches in dir gereift ist und dir an dieser Stelle deutlich macht, dass du die Auserwählte bist die jetzt und stellvertretend für dich und dein System in die Heilung gehen soll.
Nur allein dadurch kann sich dein System neu ausrichten.
Und ist dies nicht wundervoll und großartig, um endlich anzufangen und in die Heilung zu gehen?
Dann sag jetzt JA zu dir UND deiner Familie und fang endlich an……
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Tanja lebt seit 2016 mit ihrem indonesischen Ehemann, 2 Hunden und 2 Katzen auf Bali. Nach dem Aufbau einer erfolgreichen Psychologischen Praxis & Yogastudio entschied sich Tanja nach über 12 Jahren erfolgreicher Selbständigkeit, das Geschäft zu verkaufen und in die weite Welt zu ziehen.
Tanja hat ihr "Frau Sein" in Form der Weiblichen Souveränität auf Bali neu entdeckt und bietet Somatische Psychotherapie, Embodiment in Form ihres eigenen Yogastils und Somatische Meditationen aus dem weiblichen Buddhismus für Frauen an.
Tanja liebt es, ihre Learnings mit der Welt zu teilen und Frauen zu unterstützen mehr weibliche Souveränität für eine Neue Erde zu leben.
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